Gemeinschaft zur Förderung
kultureller Einrichtungen e. V.



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Unser erstes Vorhaben:


1997 wurde in die Christkönigskirche Penzberg das Passionsfenster von Heinrich Campendonk eingebaut. Ein Werk, das 1937 bei der Weltausstellung in Paris mit dem Grand Prix ausgezeichnet wurde. Durch die Campendonk-Sonderausstellung im Sommer 2002 wurde deutlich, was diesen bedeutenden Künstler mit Penzberg verbindet. Da unsere Stadt nur über wenige Sehenswürdigkeiten verfügt, wollen wir kräftig helfen, dass ein zweites Fenster von Campendonk in die Christkönigskirche eingebaut wird.
Kirchenfenster von Campendonk

Verehrte Kunst- und Kulturfreunde,

Penzberg ist eine junge Stadt, deren Entwicklung eng verknüpft war mit der Ausweitung des Kohlebergbaus seit Ende des 18. Jahrhunderts. 1966 wurde das Bergwerk geschlossen. Penzberg stand vor einem wirtschaftlichen und strukturellen Neubeginn. Im wirtschaftlichen Bereich gelang dies mit der Ansiedlung neuer Betriebe ziemlich rasch. Geselligkeit und Sport hatten in Penzberg seit jeher einen hohen Stellenwert. Im kulturellen Bereich etablierten sich während der Bergwerkszeit nur wenige Vereine. Seit etwa 25 Jahren nimmt das kulturelle Leben stetig einen erstaunlichen Aufschwung. Dies liegt an den verstärkten finanziellen und organisatorischen Anstrengungen der Stadt, was unter anderem zur Gründung der Musikschule und zur Einrichtung des Stadtmuseums führte und ganz wesentlich auch an Initiativen aus der Bürgerschaft. Vereine und Gruppen, die sich im kulturellen Bereich engagieren, entstanden.

Da Penzberg kaum über historische Sehenswürdigkeiten verfügt, versucht man nun, die Stadt durch Schaffung neuer Einrichtungen für Bewohner und Gäste attraktiver zu gestalten. Neben dem Bergwerksmuseum sollen Denkmäler an die Bergwerkszeit erinnern.

Bei der kulturellen Aufwertung der Stadt spielt das Gedenken an den Kunstmaler und Profesor Heinrich Campendonk ein besondere Rolle. Heinrich Campendonk ist der einzige Künstler von Weltformat, der Szenen und Motive, die er in der Arbeiterstadt Penzberg beobachtete, in seine Bilderwelt einfließen ließ. In den letzten Jahren rückte die enge Verbindung Campendonks zu Penzberg mehr und mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.



1997 wurde das Passionsfenster Campendonks in der katholischen Stadtpfarrkirche Christkönig eingebaut. Im Jahr 2000 erhielt die Realschule den Namen Heinrich-Campendonk-Realschule. 2002 erinnerte die Stadt mit einer viel beachteten Sonderausstellung im Stadtmuseum an den großem Künstler. Die Nachkommen Campendonks leisteten jeweils wertvolle Hilfe.

Zwei Projekte stehen nun auf der Wunschliste der Kulturfreunde in Penzberg:

  • Die Einrichtung eines Ausstellungsraumes mit Werken Campendonks.
  • Der Einbau des Fensters "Jesaja" von Campendonk in der Christkönigskirche.

In verständlicher und für Penzberg bedeutungsvoller Symbolik wird in diesem Fenster die Berufung Jesajas zum Prophetendargestellt: Ein Engel (Seraphim) hält in seinen Händen eine Zange mit glühender Kohle, mit der er den Mund des Propheten Jesaja berührt, um so dessen Lippen zu reinigen (Jes. 6). Jesaja hält ein Spruchband in seinen Händen, das die Weissagung trägt: "Seht eine Jungfrauwird empfangen und einen Sohn gebären, sein Name ist Immanuel" (Jes. 7,14). Dargestellt ist auch die Prophezeiung, dass dem Volk Israel ein Spross erwachsen werde - der Messias (Christkönig). Die Säge erinnert daran, dass Jesaja das Eintreten für seine Überzeugung als Märtyrer mit dem Leben bezahlte.

Bei diesem Fenster handelt es sich um einen Teil eines Entwurfes für ein riesiges Nordfenster (25m hoch und 8m breit) des Kölner Domes. Das Fenster "Jesaja" enstand als farbliches Probestück in Zusammenarbeit zwischen Heinrich Campendonk und Hein Derix, dem damaligen Eigentümer der der Werkstätte für Glasmalerei, die im Besitz dieses Fensters ist. Campendonk musste letztlich aus gesundheitlichen Gründen auf die Ausführung des gesamten Fensters im Kölner Dom verzichten. Nun soll das Original-Probefenster einen schönen und endgültigen Platz in der Penzberger Kirche erhalten.

Mit Ihrer Unterstützung unserer Gemeinschaft - in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Penzberg und der Kirchengemeinde Christkönig - werden wir es schaffen, dieses einmalige und attraktive Kunstwerk als kulturelle Bereicherung für Penzberg zu erwerben. Deshalb bitten wir auch Sie um eine großzügige Spende. Die Kosten belaufen sich auf etwa EUR 60 000.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe



Spendenkonto Campendonk:

Kontonummer: 9027905
Bankleitzahl: 703 510 30

Sparkasse Penzberg

Alle Spenden und Beiträge sind steuerlich abzugsfähig!


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Das Objekt:

Heinrich Campendonk:
Jesaja, ca. 1954; Bleiverglasung 349 x 106 cm

Erstausführung:
Firma Hein Derix, Kevelaer - das Original kann derzeit in der Christkönigskirche besichtigt werden!



Heinrich Campendonk:
Passionsfenster, 1937; Bleiverglasung 55 x 150 cm

Erstausführung:
niederländischer Pavillon Weltausstellung Paris, 1937

Zweitausführung:
katholische Pfarrkirche Christkönig, Penzberg, 1997;
Einbau durch Firma Hein Derix, Werkstätten für Glasmalerei, Mosaik und Restaurierungen, Kevelaer


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Heinrich Campendonk 1889 - 1957

Jüngster "Blauer Reiter" un bedeutender Vertreter des "Rheinischen Expressionismus".

1889 Geboren am 3. November in Krefeld
1905-09 Besuch der Kunstgewerbeschule in Krefeld; Schüler von Johann Thorn Prikker
1911 Übersiedlung nach Sindelsdorf bei Penzberg auf Einladung von Franz Marc und Wassily Kandinsky
1911/12 Aufnahme in den Almanach "Der blaue Reiter" und Beteiligung an den Ausstellungen der Gruppe; Ölgemälde, Tuschpinselzeichnungen und Hinterglasbilder entstehen
1913 Teilnahme an dem von Herwarth Walden veranstalteten "Ersten Deutschen Herbstsalon" in Berlin
1914 Sein Malerfreund August Macke fällt
1916 Freund und Vorbild Franz Marc fällt bei Verdun; Übersiedlung nach Seeshaupt am Starnberger See.
Hier entstehen fast alle Holzschnitte Campendonks und die Bilder, auf denen Penzberger Motive zu finden sind, darunter "Der Penzberger Reiter", "Barbarazeche Penzberg", "Vorstadtbauern", "Die Armen" ...
1922 Rückkehr nach Krefeld; Tätigkeit u.a. als Bühnenbildner am Krefelder Theater
1923 Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule Essen
1926 Berufung als Leiter einer Klasse für Monumentalmalerei an der Düsseldorfer Kunstakademie (Wandmalerei, Glasmalerei, Mosaik und Gobelinweberei); erstes Glasfenster für den Jreuzgang der Augustinerklosterkirche, Marienthal
1933 Entlassung aus dem Lehramt als "entarteter Künstler" durch die Nationalsozialisten; Emigration über Belgien nach Holland
1935 Berufung als Professor an die Rijksacademie van Beeldende Kunsten, Amsterdam; bei seinen Studenten erfreut er sich bald höchster Anerkennung
1937 Bei der Weltausstellung in Paris erhält das in der Penzberger Christkönigskirche eingebaute Passionsfenster den Grand Prix
1951 Nach der Ausführung zahlreicher Kirchenfenster erhält Campendonk den Auftrag für den Entwurf eines Nordfensters am Kölner Dom, dieses Fenster wird wegen Erkrankung des Künstlers nicht realisiert; er wird niederländischer Staatsbürger
1956 Ernennung zum Ritter vom Orden "De Neederlandse Leuw"
1957 Heinrich Campendonk verstirbt am 9. Mai in Amsterdam

In den folgenden Gebäuden sind derzeit Fenster (teilweise mehrere) von Heinrich Campendonk zu sehen:

Bahnhof Muiderport, Amsterdam
Bank von Indonesia, Amsterdam
First Church of Christian Scientists, Amsterdam
Verwaltungsgebäude der ANIEM, Amsterdam
Bonner Münster
Landtagsgebäude Düsseldorf
St. Paulus, Düsseldorf

Münsterkirche Essen
kath. Pfarrkirche Hamburg-Blankenese
evang. Kirche Köln-Kalk
Augustiner-Klosterkirche, Marienthal
kath. Kirche Christkönig, Penzberg
kath. Pfarrkirche Vochem Bei Brühl
Museum Schloss Moyland und in weiteren Museen; zahlreiche Entwürfe wurden nicht ausgeführt; einige Fenster wurden im Krieg zerstört.

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